Wie führt man im Web 3.0? Wie gestaltet sich Führung in einem Start-up, in dem alle noch nicht 30 sind? Und wie führt man Experten in einem internationalen Technologiekonzern? Kooperative Führung, Collaborative Leadership, Shared Leadership oder Leadership 3.0 sind aktuelle Themen und geben Antwort auf die gestellten Fragen. Aber was heißt das? Und warum beschäftigt es uns? Und ist es etwas anderes als “Partizipative Führung”, mit der schon 1960 die Human Side of the Enterprise (Douglas McGregor) beschrieben wurde?
Kooperative Führung ist ein Umgang mit Komplexität! Es geht um das Wissen der Vielen, um das Nutzen der verschiedenen Perspektiven, um die Eröffnung kreativer Freiräume, um die Gestaltung von Entscheidungsprozessen, und die Ermöglichung von Agilität und um – Führung! Diese Führung verlässt sich nicht auf Hierarchie, sondern auf Autorität, die aus der Expertise und Rollenausübung entsteht. Diese Führung ist nicht notwendig im Senior Management verortet, sondern versteht sich als Systemfunktion, die es zu gestalten gilt. Diese Führung versteht sich als Enabler und nicht als Vollstrecker. Diese Führung ist keine Heldenaufgabe, sondern geteilte Verantwortung.
Leading in the digital age untersucht, wie Führung heute gestaltet wird.
Unsere Hypothesen:
- Wir leben in einer Gesellschaft, die in allen Bereichen durch computerbasierte Kommunikation bestimmt wird. Dies gilt auch und insbesondere für die die Interaktion zwischen Personen sowie für die Interaktion von Personen und Organisationen. Die digitale Kommunikation macht den Eindruck von Transparenz und Verfügbarkeit, sie vernetzt Personen und Organisationen in der ganzen Welt und Informationen stehen schneller und in Echtzeit zur Verfügung.
- Dies führt insgesamt zu einer Zunahme an Komplexität, die wiederum von Organisationen verarbeitet werden muss. Sie wird spürbar in Form von Netzwerk-Beziehungen, Globalisierung, Dezentralisierung, Wissens-Abhängigkeit und in Form einer Gleichzeitigkeit von individueller und gesellschaftlicher Perspektive. Deswegen müssen Organisationen Orientierung vermitteln, Sinn schaffen und mehr als ein „Arbeitgeber“ sein. Sie müssen Gesellschaft und Individuen mitdenken, denn durch sie werden sie legitimiert.
- Auf die Führungskräfte kommt dann die Aufgabe zu, genau diesen Sinn im Zusammenspiel mit anderen Führungskräften zu gestalten und in ihrem Verantwortungsbereich sinnstiftend und wirksam zu verankern. Führung wird so zu dem zentralen sozialen Mechanismus in Organisationen, der die Komplexität für Organisationen wirksam machen muss. Dabei ist es die Information selbst, ihre Reichweite und Geschwindigkeit, die zum wichtigsten Parameter für Führung wird.
Schon damit wird deutlich, dass Orientierung, Information und Entscheidung nicht an der Spitze einer Organisation geboren werden, sondern in der Kollaboration entstehen. Führung kann unter diesen Bedingungen nur als >>collaborative leadership<< wirksam werden, da es nicht mehr die eigene Perspektive (Position) gibt, von der aus die Organisation, die Themen und Prozesse gestaltet werden können. Man könnte sogar so weit gehen und annehmen, dass sich Führung „verschiebt“ von den Führungskräften in die Prozesse.
How to lead in the times of Web 3.0? How is leadership configured in a start-up, where everyone is aged under 30t? And how can experts in an international technology corporation be lead? Cooperative leadership, collaborative leadership, shared leadership or leadership 3.0 are current topics and companies all over the world are trying to answer these questions. But what does that mean? And why does it concern us? And is it something different than "Participative Leadership", which described the “Human Side of the Enterprise” (Douglas McGregor) already in1960?
Collaborative leadership is a way to deal with complexity! It is about the knowledge of the crowd, the benefits of different perspectives, the opening of creative spaces, the design of decision-making and the facilitation of agility and to – lead! This kind of leadership does not rely on hierarchy, but on authority that emerges from the expertise and roles exercised. This kind of leadership is not necessarily located in senior management, but has to be understood as a system function that needs to be shaped. This kind of leadership is about enabling people, not about executing. This kind of leadership is not a heroes’ task, but a shared responsibility.
Leading in the digital age researches, how leadership is created today.
Our hypotheses are:
- All domains of our society are defined by computer based communication. Particularly concerning the interaction between people, as well as between people and organizations. Digital communication comes along with transparency and availability. It connects people and organizations all over the world and information is shared faster - in real time.
- Overall complexity is increasing trough these developments, which has to be processed by organizations. It is perceptible in the form of network relationships, globalization, decentralization, knowledge dependence and in the concurrence of societal and individual perspectives. For these reasons organizations have to provide orientation. Organizations need to create purpose and need to be more than a mere “employer”. Society and individuals have to be considered, as they legitimize organizations.
- For leaders the challenging task is to create purpose in interplay with their fellows and to anchor it in their area of accountability. Leadership becomes the central mechanism to process complexity in organizations. Thereby the speed and the range of information becomes the most important parameter for leadership.
Already today, orientation, information and decisions are not “born” at the top of an organization, but created in collaboration. Under these conditions leadership can only be effective as >>collaborative leadership<<. There is no more the one perspective (position) from where all processes and domains of an organization can be managed. One could even claim that leadership is shifting from leaders into processes.