Führung ist Führung, aber digitale Führung ist mehr.

Die Art und Weise, wie Führung verstanden wird verändert sich. Lange Zeit konzentrierte sich Leadership Research auf „den Führenden“, auf seine Eigenschaften, sein Verhalten, seine Skills und die entsprechenden Tools. Doch der Fokus weitet sich – spätestens seit den 1980ern – und nimmt mit der Verbreitung von computerbasierter Kommunikation deutlich zu: Shared, distributive, collaborative, cooperative, adaptive, complexity, virtual, postheroic oder e-leadership und auch die Ansätze zu Followership sind Versuche Führung unter Betracht von Heterarchie, zunehmender Komplexität und globaler Zusammenarbeit zu verstehen (für Reviews siehe hier und hier).

Allen diesen Ansätzen ist gemein, dass sie den Fokus nicht mehr allein auf die Führungsperson legen sondern auch die Geführten und vor allem die Interaktionen zwischen ihnen in den Fokus nehmen. Einige der Ansätze lösen das Verhältnis von Führenden und Geführten ganz auf und sprechen stattdessen von sich selbst Führenden Systemen, adaptiven Systemen oder leaderful organizations, während andere Ansätze eher eine Rotation oder Aufteilung der Führungsrolle beschreiben. Auf der Metaebene ist hier die Frage nach Kausalität und Komplexität entscheiden (können in Teams Ursache – Wirkungs – Zusammenhänge beobachtet werden, die Eindeutung auf Führende zurückzuführen sind oder sind es emergente Prozesse der Selbst-Führung von Teams die wir beobachten?).

Viele Tätigkeiten, die typischer Weise mit Führung verbunden werden, wie Feedback, Motivation, Agenda Setting, sind gerade im digitalen Kontext besonders herausfordernd. Mit dem Fortschreiten der technischen Möglichkeiten wachsen die Anforderungen an Führende mit. Forschung zu E-Leadership untersucht z.B. wie Vertrauensbeziehungen in virtuellen Teams aufgebaut werden können und wie die Technologie das Kommunikationsverhalten innerhalb von Teams beeinflusst (z.B. Avolio et. al 2001). In diesem Bereich ist die Theoriebildung aber noch der Empirie voraus.

Auch unsere Studie zu Leadership in the digital age kann als Beitrag zu diesem Paradigma gezählt werden. Im Fokus steht die Fragestellung, ob es Startups mit digitalen Geschäftsmodelle gelingt Führung anders zu gestalten, als Organisationen, die erst in die digitale Welt "emigrieren" müssen. In der Theorie spricht viel dafür, aber ob die Praxis dem entspricht, dazu wissen wir bald mehr.

The Network Mindset

Leadership in the digital age requires more then the typical heroic leadership mindset which still is found quite often in organizations from all fields. Leading in the digital age means coping with uncertainty, preparing for unexpected chances, connecting with people from all over the world, getting feedback from the social networks, being transparent in a scary way and so on…

Leadership in the digital age needs to learn strategies from social media networks: connecting and weaving, self-organizing and doing, learning and risk taking, these are the skills which are described as the core principles of leadership with a network mindset by the Leadership Learning Community (study).

Networking and Leadership are not new to each other. But what is new is the attention the topic gets at the moment: from Kotter’s “Accelerate” to Herminia Ibarra’s “How Leaders create and use networks”, the network mindset of leadership is a hot topic. When it comes to change or to solving complex problems, you need a well-functioning network inside your organization. This network should not correspond with hierarchy. It should be self-organized and should focus on learning from each other and taking action.